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«Mitdenken, mitgestalten und Neues entdecken»

Wir hatten die Gelegenheit, mit unserem Rektor Stefan Zumbrunn-Würsch über die KSR zu sprechen. Dabei ging es um die Idee hinter der Schule, unsere Werte, Besonderheiten und auch um die Zukunftspläne.

Was war das Ziel hinter der Gründung? Hauptsächlich ging es um das starke Bevölkerungswachstum im Kanton Zug. Die KSZ war voll, also brauchte es eine neue Kantonsschule. Zuerst war Cham als Standort geplant, aber das hat nicht funktioniert, deshalb ist es Rotkreuz geworden. Spannend ist auch, dass die KSR viel früher eröffnet hat als wie geplant erst 2031. Wir sind jetzt schon hier.

Wie würden Sie die KSR in ein paar Worten beschreiben? Es ist gar nicht so einfach, in wenigen Sätzen unsere Schule zu beschreiben. Aber diese drei Begriffe passen besonders gut: Gemeinschaft, Individualität und Zukunftsorientierung. Die KSR soll ein Ort sein, wo wir alle zusammengehören, gleichzeitig aber auch unseren eigenen Weg finden können, und das mit Blick auf die Zukunft.

Welche Werte sind der KSR wichtig? Ganz zentral sind Offenheit und Toleranz, also anderen Menschen und Meinungen gegenüber offen zu bleiben. Dazu kommen Neugier und Interesse. Ausserdem gehört das Fehlermachen dazu und dass man daraus lernen kann.

Welche Rolle spielen die Lernmethoden? Ein grosses Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler lernen zu lernen. Dafür gibt es den Phasenunterricht, in dem sie selbstständiger arbeiten als in dem typischen Unterrichtssystem. Lernen ist ein Verb, also aktiv etwas tun und nicht nur zuhören.

Wie wird die Gemeinschaft gestärkt? Ein wichtiger Teil ist der sogenannte Profilnachmittag. Ausserdem geht es darum, eine Haltung zu entwickeln, bei der wir Rücksicht aufeinander nehmen und wirklich als eine Gemeinschaft auftreten.

Was macht die KSR besonders im Vergleich zu anderen Gymnasien? Natürlich ist am Ende überall das Ziel die Matura. Aber weil es für die KSR am Anfang noch keine festen Vorgaben gab, konnte die KSR vieles neu denken. Zum Beispiel: Was brauchen die Schüler wirklich, um später im Studium und im Leben erfolgreich zu sein? Daraus entstanden Elemente wie der Phasenunterricht oder der Profilnachmittag, die andere Schulen so nicht haben. Auch die Schwerpunktfächer werden speziell gestaltet.

Warum wollten Sie persönlich beim Aufbau der Schule mitmachen? Es ist eine spannende Aufgabe. Eine Chance, etwas Neues zu gestalten und gemeinsam mit der Schulgemeinschaft aufzubauen.

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Kseniya Tarasova mit Stefan Zumbrunn im Gespräch.

Welche Projekte stehen in nächster Zeit an? Zuerst müssen die Schwerpunktfächer festgelegt werden. Ausserdem soll alles, was bisher gut funktioniert, in den Neubau übernommen werden. Dinge, die nicht so gut funktionierten, lassen wir weg. Und ganz wichtig ist: Die Schülerinnen und Schüler sollen mitreden können, also sagen, was ihnen gefällt und was noch fehlt an der KSR.

Welches sind die Zukunftspläne für die KSR? Für die KSR steht im Moment die Wachstumsphase an. Das Kurzzeitgymnasium wird im Moment aufgebaut, um am Ende, in diesem Schulhaus, das Ziel von 16 Klassen zu erreichen. Ebenfalls wird jetzt evaluiert, was den Lernenden gefällt, welche zur Verfügung gestellte Ressourcen sie wirklich nutzen, was im neuen Schulgebäude ebenfalls enthalten sein sollte. Beispielsweise die Lernecken, welche im ganzen Gebäude verteilt sind.

Wann wird das Architekturprojekt für das neue Schulhaus der KSR ausgewählt? Um das Projekt für das neue Schulgebäude zu ermitteln, gibt es im Moment einen Wettbewerb, bei dem verschiedene Projekte eingereicht werden. Das Siegerprojekt sollte am Anfang des nächsten Jahres bestimmt werden. Die Publikation des Projektes wird ungefähr im Sommer geschehen.

Welche Ressourcen sind notwendig, um die Zukunftsziele zu erreichen? Das Wichtigste in diesem Projekt sind die Lehrpersonen – ihre Kraft und Ausdauer sind entscheidender als Finanzen oder bauliche Fortschritte. Damit die Entwicklung nachhaltig gelingt, brauchen sie die Energie, langfristig engagiert mitzuarbeiten. Auch die Schülerinnen und Schüler spielen dabei eine zentrale Rolle. Ein passendes Bild: Für dieses Projekt braucht es Marathonläufer – keine Sprinter.

Wie tragen Sie zur Erreichung der Zukunftspläne bei? Damit diese Zukunftsvisionen Realität werden, braucht es die Koordination durch die Schulleitung. Wir sorgen für Struktur und verhindern, dass man sich zu sehr in Details verzettelt. Diese Aufgabe ist nicht einfach, da dies sehr individuell ist. Genau diese Individualität macht es spannend.

Wie können die Lernenden zur Weiterentwicklung beitragen? Dafür gibt es den Schulrat: Er bietet den Schülerinnen und Schülern eine Plattform, um ihre Anliegen einzubringen und gehört zu werden. Ziel ist es, aktiv Feedback von den Lernenden einzuholen und ihre Perspektiven in die Schulentwicklung einzubeziehen. Gleichzeitig soll den Schülerinnen und Schülern bewusst sein, dass sie jederzeit Fragen stellen und das Gespräch mit uns suchen können.

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Amanda Thalmann fragt den Rektor zu Zukunftsplänen für die KSR.

Welche Änderungen wird es an der KSR geben, sobald sie den Standort wechselt? Aktuell ist noch unklar, welche konkreten Veränderungen anstehen. Möglich ist eine Anpassung des Phasenunterrichts (PHOKUS), sollte sich in der Rückmeldung der Schülerinnen und Schüler zeigen, dass dieser nicht ihren Bedürfnissen entspricht. Um fundierte Entscheidungen zu treffen, werden die Lernenden persönlich befragt. Zudem ist die Einführung neuer Wahlfächer geplant. Welche das genau sein werden, steht noch nicht fest. Eine erste Idee gibt es jedoch bereits: das Wahlfach «Ingenieurwissenschaften». Es soll physikalisches Verständnis mit kreativem, praxisorientiertem Gestalten verbinden.

Wie wird sich der Profilnachmittag in der Zukunft verändern? Der Profilnachmittag soll nicht nur Spass machen, sondern auch einen echten Mehrwert bieten. Deshalb fragen wir die Schülerinnen und Schüler regelmässig nach ihrer Meinung. Ein zentrales Ziel ist die Förderung überfachlicher Kompetenzen. Wird dieses Ziel nicht erreicht, passen wir das Angebot entsprechend an.

Wie stark in Kontakt sind Sie mit der Gemeinde? Der Austausch mit dem Gemeindepräsidenten findet regelmässig statt – insbesondere auch im Hinblick auf die enge Zusammenarbeit mit der Schule vor Ort. Sowohl die Gemeinde Risch als auch die Schulen Risch haben sich sehr kooperativ gezeigt, etwa bei der Nutzung der Turnhallen. Dies unterstreicht ihre Offenheit und Unterstützung gegenüber der Ansiedlung der KSR. Ein weiteres gemeinsames Projekt ist ein Konzert, das im Januar geplant ist: Schülerinnen und Schüler der KSR und der Primarschule werden dabei gemeinsam auftreten. Darüber hinaus besteht ein laufender Austausch zwischen der Gemeinde Risch, den SBB und dem Kanton. Im Fokus stehen hier der geplante neue Bahnhof, das künftige Schulhaus der KSR sowie das entstehende Dorfmattzentrum.

Welches ist Ihr grösster Wunsch oder Ihre grösste Vision für die Schule? Wir wünschen uns Schülerinnen und Schüler, die mitdenken, mitgestalten und mit Begeisterung Neues entdecken wollen.

Amanda Thalmann und Kseniya Tarasova, Redaktion KS_Rundblick